Pflegenetzwerk fordert mehr Corona-Tests in Altenheimen

Dringender Appell an Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners

Pflegenetzwerk Katharina fordert mehr Corona-Tests in Altenheimen In einem Brief an den OB fordert das Pflegenetzwerk Katharina mehr Corona-Tests in Altenheimen.

Mit einem dringenden Appell hat sich das katholische Altenhilfenetzwerk Katharina heute (9. April 2020) an Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners gewandt: In einem offenen Brief fordert das Netzwerk mehr Corona-Tests für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende von Altenpflegeeinrichtungen in Mönchengladbach.

In dem Schreiben heißt es:

„Wir schreiben Ihnen heute, weil wir uns große Sorgen wegen der aktuellen Situation in den Alten- und Pflegeheimen in der Stadt Mönchengladbach machen.

Die Partner im katholischen Altenhilfenetzwerk Katharina unterhalten in der Stadt Mönchengladbach insgesamt 8 stationäre Altenhilfeeinrichtungen, 4 Tagespflegeeinrichtungen und eine Kurzzeitpflegeeinrichtung. Darüber hinaus versorgen wir täglich über 750 pflegebedürftige Menschen ambulant. In der katholischen Region Mönchengladbach kommen noch eine stationäre Einrichtung in Jüchen und eine Tagespflege in Korschenbroich hinzu.

Insgesamt arbeiten bei uns in der Altenpflege deutlich über 1.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele hundert ehrenamtlich Engagierte. Weitere Informationen über unser großes Netzwerk erhalten Sie unter www.pflegenetzwerk-katharina.de.

Seniorenheime leiden besonders unter der Corona-Pandemie. Auch die Einrichtungen unseres Netzwerkes sind von der Ausbreitung des Virus sehr betroffen. Es sind bereits Todesfälle zu beklagen. Weitere Bewohner und Mitarbeitende in den Einrichtungen unseres Netzwerkes sind erkrankt. Viele der uns anvertrauten hochbetagten Menschen haben Vorerkrankungen. Sie gehören der Gruppe mit dem höchsten Risiko an. Deshalb sind die Schutzvorkehrungen in unseren Einrichtungen sehr hoch.

Die Mitarbeitenden, die sich täglich um die Menschen in unseren Häusern kümmern, arbeiten alle in systemrelevanten Berufen. Der Druck und die Sorge in den Einrichtungen nehmen täglich zu. Mitarbeitende haben Angst, sich anzustecken oder das Virus unwissentlich weiterzugeben.

Fachleute fordern, dass Bewohner und Pflegende viel häufiger und schneller auf Corona getestet werden. Das würde die Sicherheit in den Altenheimen erhöhen und dazu beitragen, dass Infektionsketten durchbrochen werden und die unwissentliche Ansteckungsgefahr verringert wird.

Andere Kommunen haben bereits reagiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, beispielsweise Köln. Auch unser ebenfalls von Corona-Fällen in Pflegeheimen erheblich betroffener Nachbarkreis Viersen hat erkannt, dass hier dringend gehandelt werden muss. Hier steht seit Mittwoch ein Screening-Fahrzeug zur Verfügung. Es kommt sofort zum Einsatz, wenn in einem Altenheim ein Corona-Fall bei einem Bewohner oder Mitarbeiter auftritt. Dann werden nach Aussage von Landrat Dr. Andreas Coenen alle Menschen, die dort wohnen und arbeiten, sofort getestet.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, die aktuelle Situation in der Stadt Mönchengladbach ist völlig unzureichend! Sowohl die alten Menschen in unseren Einrichtungen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen besser geschützt werden. Wir benötigen Klarheit über die wirkliche Zahl an Infektionen in den Heimen, damit wir sofort reagieren können.

Deshalb fordern wir, dass alle Mitarbeitenden in der Altenpflege in regelmäßigen Abständen einem Corona-Test unterzogen werden. Darüber hinaus fordern wir, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen getestet werden.

Wir appellieren dringend an Sie, jetzt hier aktiv zu werden und die notwendigen Testkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Das trägt dazu bei, Menschenleben zu retten. Und es entspricht Ihrem Aufruf zu einem solidarischen Miteinander zum Schutz der Schwachen und der älteren Menschen, dem wir uns voll und ganz anschließen.

Bitte handeln Sie danach – jetzt, bevor die Zahl der am Corona-Virus verstorbenen Menschen in unseren Einrichtungen drastisch ansteigt.“

Das Schreiben ist unterzeichnet von Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region Mönchengladbach, Manuela Jansen, Bereichsleiterin des Caritasverbandes Region Mönchengladbach, Claus Altenkamp, Geschäftsführer Katharinenstift GmbH, Josef Aretz, Leitung Wohn- und Pflegezentrum Hehn, und John Esser, Einrichtungsleiter des Haus Maria Frieden in Jüchen.

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